Chronik |
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Schon immer habe ich mir Gedanken gemacht, woher der Name Steen stammt, und ob die Vorfahren vielleicht aus Schweden, Norwegen oder Dänemark oder aber aus Holland eingewandert sind. Durch meine Recherchen in den Kirchenbüchern von Schleswig-Holstein bin ich auch zu keinem Ergebnis gekommen. Das Kirchenbuch von Bornhöved ist im Jahre 1712 verbrannt, so das die Eintragungen 1690-1712 nicht mehr vorhanden sind. Um mit meinen Forschungen weiter zu kommen, habe ich mir alle Einträge zwischen 1655 dem Beginn der Kirchenbucheinträge und 1689 zu dem Namen Steen notiert. Um 1650 sind Familien mit den Namen Steen in den Orten um Bornhöved schon vorhanden, sie leben als freie Bauern und auch als Leibeigene und stellen z.B. in Damsdorf bei Bornhöved und Gleschendorf bei Ahrensbök den Bauernvogt. Auch um Eutin und Malente ist der Name Steen von anderen Familienforschern bekannt. Mein subjektiver Eindruck ist jedoch, das der Name Steen im 17. Jahrhundert in den übrigen Gebieten von Schleswig - Holstein nicht oder nur wenig vertreten ist. Genau belegen läßt es sich bisher nur von der Insel Fehmarn. In den veröffenlichten Kirchenbüchern der Insel Fehmarn stammen sämtliche Steen's vom Festland.Soweit war ich gekommen, als ich bei ebay etliche Jahrgänge der heimatkundlichen Jahrbücher des Kreises Segeberg erstehen konnte. Im einen dieser Bücher fand ich foldenden Artikel: |
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Die Besiedlung Schleswig - Holsteins auf betreiben des Grafen Adolf II. |
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Nachdem diese Angelegenheit so geordnet war, begann Adolf die Burg Segeberg wieder aufzuführen und umgab sie mit einer Mauer. Weil aber das Land menschenleer war, so sandte er Boten aus in alle Lande, nach Flandern und Holland, nach Utrecht, Westfalen und Friesland, und ließ alle die, denen Land mangelte, auffordern, mit ihren Familien hin zu kommen. Sie würden sehr gutes, geräumiges, fruchtbares, Fisch und Fleisch im Überfluß darbietendes Land und vorteilhafte Weiden erhalten. Den Holsteinern und Stormarn ließ er sagen: "Habt ihr nicht das Land der Slawen unterworfen und es mit dem Blute eurer Brüder und Väter erkauft? Warum kommt ihr denn zuletzt, es in Besitz zu nehmen? Seid die Ersten, in das liebliche Land hinüberzuwandern, und bewohnt es, und nehmt Teil an den Genüssen desselben, da euch das Beste davon gehört, weil ihr es aus Feindeshand gerissen habt." Diesem Aufruf folgend, erhob sich eine unzählige Menge aus verschiedenen Völkern, und sie kamen mit ihren Familien und mit ihrer Habe ins Land der Wagrier zum Grafen Adolf, um das Land, das er ihnen versprochen hatte, in Besitz zu nehmen. Zuerst erhielten die Holsteiner Wohnsitze an sehr sicheren Orten im Westen bei Segeberg am Travefluß; auch das Gefilde von Schwentinefeld und alles was sich von der Schwale bis nach Grimmelsberg und bis zum Plöner See erstreckt. Das Darguner Land bezogen die Westfalen, das Eutiner die Holländer und Süsel die Friesen. Das Plöner Land war noch unbewohnt. Oldenburg aber und Lütjenburg und die anderen Küstengegenden gab er den Slawen zu beziehen, und diese wurden ihm zinspflichtig. |
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HELMOLD VON BOSAU
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Demnach müsste die Besiedlung von Schleswig Holstein im Jahr 1150 so ausgesehen haben: |
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Nach diesem Artikel und einer Gegenüberstellung der Familiennamen, kann man davon ausgehen, das die Vorfahren der genannten Familien, aus Flandern (Antwerpen) eingewandert sind. Wobei sich Familiennamen ja erst im 12. Jahrhundert, zur Zeit der Einwanderung, herausgebildet haben. Auch fand eine Festschreibung des Familiennamens ja erst Ende des 19. Jahrhunderts mit Einführung der Standesämter statt. Bis dahin wurden die Familiennamen meist nach Gehör geschrieben und erfuhren so die verschiedensten Wandlungen. Im 17./18. Jahrhundert lebten Steen's in Neukirchen, Dannau, Gornitz und Grebin (Gut Schönweide), sowie in Liensfeld, Havekost und Gleschendorf (vermutlich freie Bauern), außerdem in Stolpe, Wankendorf (Gut Depenau), Ruhwinkel, Belau (Gut Perdöl), Tensfeld, Damsdorf und Stocksee (Leibeigene des Amtes Plön). Bedingt durch die Zugehörigkeit der Dörfer zu verschiedenen Gütern, bilden sich verschiedene Familienstämme heraus. Am Beispiel der Orte Tensfeld, Damsdorf und Stocksee läßt sich nachweisen, das im Zeitraum von 1730 bis 1760 95% der Einwohner dieser drei Dörfer verwandt sind.
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Hier eine Karte mit den herrschaftlichen Gütern: |
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Die in untenstehender Liste blau markierten Namen existieren heute noch in Asterdam und Umgebung. Bis auf 3 Ausnahmen tauchen diese Namen auch in keinen deutschen Namenslexikon auf und sind auch in anderen Regionen, nach meinem Kenntnisstand, zumindestens in früherer Zeit nicht vorhanden. Kritiker können einwenden, das Nachnamen erst im 12. Jh. entstanden. Da aber Amsterdam in damaliger Zeit vermutlich schon dicht besiedelt war, besteht durchaus die Möglichkeit, das Nach- oder Zweitnamen schon Anwendung fanden, wie in anderen Städten auch. Wie der Karte über die Wanderungsbewegung zu entnehmen ist, war die Gegend um Amsterdam zu damaliger Zeit überwiegend vom Stamm der Friesen besiedelt und es kann davon ausgegangen werden, das die Vorfahren aus dieser Region kommen. |
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Copyright © 2003 Ursula Neumann
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